Adolf Cluss verbrachte Kindheit und Jugend in unmittelbarer Nähe der Kilianskirche - hier auf einem Foto aus dem Jahr 1865.
Der benachbarte Kiliansplatz an einem Markttag.
"Man nannte mich Cluss..." - Jugend in Heilbronn
Adolf Cluss wurde am 14. Juli 1825 "mittags 11-12" in der ehemaligen Reichsstadt Heilbronn am Neckar geboren - im Haus Nr. 39, gelegen in der Klostergasse, im Herzen der spätmittelalterlichen Altstadt. Seinen Geburtstag am Jahrestag der Französischen Revolution hat der spätere Revolutionär als gutes Omen betrachtet - "Dein Baby mag mich nur beneiden, ich bin nämlich, wie mir eben einfällt, am Jahrestag der Erstürmung der Bastille geboren", schreibt er später an seinen Freund Joseph Weydemeyer in New York.
Adolf Cluss war das fünfte Kind von Johann Heinrich Abraham Cluss (1792-1857), Bürger und Werkmeister in Heilbronn, und seiner Frau Anna Christine Neuz (1796-1827). Der Vater stammte aus einer wohlhabenden Familie von Bauhandwerkern, die Mutter war eine Tochter eines Wirts aus Neckargartach, einem Dorf bei Heilbronn. Direkt neben dem Haus der Familie besaß Heinrich Cluss eine große Kelter, in der er Wein aus seinen Weinbergen produzierte und im Keller darunter lagerte.
Die ersten Lebensjahre des kleinen Adolf Cluss sind wenig bekannt - er hat wohl die Volksschule für Knaben in der Klostergasse besucht, wechselte mit hoher Wahrscheinlichkeit auf das Karlsgymnasium über und besuchte dort die Realklasse. Vermutlich hat er dann beim Vater das Handwerk des Zimmermanns gelernt.
Er wurde jedenfalls als Zimmermannsgeselle bezeichnet, als er sich am 27. Juni 1844 beim königlichen Oberamt in Heilbronn ein Wanderbuch ausstellen ließ - wandernde Handwerkergesellen mussten ein solches Buch mit sich führen und bei ihren Arbeitsstellen den Meistern vorlegen, die darin die Dauer des Aufenthalts festhielten. Adolf Cluss quittierte den Erhalt des Buchs mit seiner Unterschrift, auch Vater Heinrich Cluss hat unterschrieben.
Start ins Leben: Die Taufe von Adolf Cluss
Das Cluss'sche Haus in der Klostergasse