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Foundry Methodist Kirche
Die Foundry Methodistenkirche, 1880er Jahre

Foundry Methodist Kirche
Die Foundry Methodistenkirche, 1864


Foundry Methodistenkirche (1)

14th und G Streets
Erbaut 1864-66, abgerissen 1902

Mit Foundry Methodist entwarfen Cluss und Kammerhueber 1863/64 ihre erste Kirche. Sie ersetzte den ersten Kirchenbau der Methodistengemeinde von 1815 an der Ecke von 14th und G Streets NW. Eisen- und Bauholzknappheit während des Bürgerkriegs verzögerten die Bautätigkeit und verdoppelten die veranschlagten Baukosten.

Die neue Foundry Methodist war eine Auditoriumskirche. Dieser Kirchentyp, der nach 1850 sehr häufig von protestantischen Gemeinden gebaut wurde, wies viele Eigenschaften zeitgenössischer Veranstaltungssäle auf: eine gute Akustik, Platz für eine Orgel und einen Chor, unverstellte Sichtachsen, was durch gekrümmte Bankreihen, Emporen und nach vorne hin leicht abfallende Fußböden erreicht wurde, sowie Zurückhaltung bei Raumschmuck und Farbigkeit. Cluss las architektonische Fachzeitschriften, in denen sich häufig Beiträge über Trends in der Kirchenarchitektur fanden. Er verwendete viele dieser Eigenschaften in seinen sechs Kirchen, aber auch in seinen zwei nicht-kirchlichen Veranstaltungssälen, dem Concordia Opernhaus in Baltimore und der Lincoln Hall in Washington.

In einer zeitgenössischen Quelle wird die neue Foundry Kirche als "ein Juwel von Schönheit und Eleganz" beschrieben. Ihr Baustil erinnerte an die "späte Gotik und frühe Renaissance in Italien". Cluss entschied sich für eine zweistöckige Bauweise, die in den Fachbüchern zur Kirchenarchitektur als die platzsparendste Art angepriesen wurde, was für Bauten in teuren städtischen Gebieten ein wichtiges Argument war. Der eigentliche Kirchenraum befand sich im ersten Stock. Im Erdgeschoss waren Räume für Bibelstudien und Sontagsschule. Cluss verwendete die zweistöckige Bauweise auch für seine Calvary Baptistenkirche, seine St. Stephen's Kirche und seine St.-Paul-Kapelle.

In späteren Jahrzehnten wurde das Stadtviertel der Foundry Kirche mehr und mehr kommerziell geprägt. 1902 verkaufte die Gemeinde ihr Gebäude an der G Street und zog in eine neue Kirche an der Ecke 16th/P Streets um. Die Kirche von Cluss und Kammerhueber wurde noch im gleichen Jahr abgerissen.

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